Das Festival d’Avignon

Wie war Avignon? Und wie war das Festival? Was machte ich denn so alles in Avignon? Diese Fragen beantworte ich in diesem Blogartikel. Kurz gesagt: In Avignon verstärkte sich die Verbindung zu meinen weiblichen Anteilen. Doch zunächst eins nach dem anderen…

Das Festival d'Avignon

Avignon ist eine tolle Stadt mit einem ganz besonderen Flair: Die Altstadt ist von mittelalterlichen Mauern umgeben, hat eine große Fußgängerzone mit vielen engen und kleinen Gassen, großen Plätze, altertümlich wirkenden Fassaden und vielen Geschäften. Zudem liegt die Altstadt direkt an einem Fluss.

Dieses Flair wird während des Festivals noch deutlich gestärkt und hervorgehoben. Es war ein wunderschönes Erlebnis dort zu sein und all die Eindrücke erhalten zu dürfen: Durch die Straßen ziehende Schauspieler (meist in ihren Kostümen) sowie Musiker, Künstler und Artisten mit Shows und Einlagen an den großen Plätzen. Tagsüber und auch abends! Dazu viele Besucher und sehr viele Restaurants, Bistros und Cafés entlang der Straßen und insbesondere an den großen Plätzen. Von den vielen Theatern in Avignon war ich zudem sehr beeindruckt. Und ganz „nebenbei“ gibt es natürlich noch sehenswürdige Gebäude wie der Palais des Papes oder die Brücke von Avignon. Und dies volle drei Wochen, wovon ich zwei Wochen vor Ort war.

Die große Hitze (ca. 40°C tagsüber) lieferte sozusagen die „Schärfe“, denn jede Aktivität war sehr anstrengend und die schattigen Plätze natürlich beliebt und voll.

Was machte ich denn so in Avignon?

Zunächst machte ich wenig und gewöhnte mich an die heiße Umgebungstemperatur, das ohrenbetäubende Konzert der Zikaden und an das schwül-warme Zelt. Am ersten Abend wurde ich von einer ganz lieben Familie mitgenommen und erkundete mit Ihnen gemeinsam die Stadt. Ein tolles Erlebnis, ich fühle große Dankbarkeit dafür.

Die Tage danach setzte ich die Erkundung fort, wurde immer aktiver. Insbesondere fand ich die vielen verschiedenen Restaurants sehr faszinierend und probierte mich sozusagen durch die Speisekarten. Ausschließlich vegane Restaurants gab es meines Wissens nach nicht, allerdings waren viele Restaurants flexibel und veränderten ihre Speisen entsprechend.

Nach ein paar Tagen begann ich Theatershows zu besuchen, was ab dann (in Kombination mit dem Essen und der Erkundung der Stadt) die tagsesfüllenden Hauptaktivitäten waren. Aufgrund der eher geringen Kenntnisse in der französischen Sprache wählte ich bewusst Shows aus, die leicht verständlich waren. Insbesondere Kindershows fand ich toll, so dass ich einige davon besuchte. Generell fanden sich alle möglichen Formen des Theaters auf dem Festival wieder, u.a. Kindershows mit Gesang, Tanz und tollen Liedern, ihr Können zeigende Opernsänger*Innen, hochkomplexe Lyrik mit minimalistischer Bühnenausstattung, Comedy-Shows und Shows mit reinem Tanz. Ein wirklich buntes Programm mit tollen Highlights und begabten Künstlern.

Eine wichtige Erkenntnis vorab: Rückblickend fühlte ich mich getrieben, nichts verpassen zu wollen. So „packte“ ich dann auch die Tage voll und war die meiste Zeit des Tages in der Stadt unterwegs.

Eine interessante und prägende Erkenntnis

So nahm ich viele Gefühle und Emotionen in mir wahr und ein Teil von mir war überfordert von all den Eindrücken während der getriebene Anteil immer weiter machen wollte. Es war wie ein Auf und Ab von Gefühlen, Eindrücken und körperlicher Erschöpfung. Der Vollmond am 13.07 (also nach fast exakt einer Woche) war dann der Höhepunkt. Danach wurde es ruhiger in mir und ich konnte mehr entspannen. Die Wellen ebten sozusagen ab. In den darauffolgenden Tagen entstand ein besserer Ausgleich zwischen Aktivität und Entspannung, allerdings unternahm ich immer noch sehr viel.

Einige Tage nach dem Vollmond erkannte ich, dass ich nach Verbindung im Außen suchte. Insbesondere zu weiblichen Energien bzw. Frauen. Mit dieser Erkenntnis änderte sich alles.

Ich entschied, die Verbindung zur Weiblichkeit nicht mehr im Außen zu suchen, sondern diese in mir. Und sie zeigte sich augenblicklich. Mein Körper und mein energetisches System signalisierten mir nach dieser Erkenntnis sofort eine intensive Müdigkeit / Erschöpfung. Allerdings dauerte es einen oder zwei Tage, bis mir dies vollständig bewusst wurde. Die Müdigkeit wurde mir sehr intensiv gezeigt, denn ich verbrachte nahezu ein Großteil des Tages auf dem Campingplatz (natürlich im Schatten).

Und ich fühlte intuitiv, dass eine Reise nach Spanien und Portugal nicht mehr notwendig war. Es war, als ob ich das Ziel der Reise gefunden hatte und nun wieder heimkommen kann. So beschloss ich mit zwei Tagen Vorlauf, am 21.07. wieder heimzufahren. Mit dieser Entscheidung veränderte sich die Situation nochmals: Es kam eine Leichtigkeit zurück, die Erschöpfung wurde weniger und ich genoss (so gut es bei der Hitze ging) den Tag auf dem Campingplatz. In die Stadt ging ich nur noch zum Einkaufen. Das Interesse an Shows war verflogen, ebenso war es mir nicht mehr so wichtig, Menschen kennen zu lernen. Das Genießen und Sein stand im Vordergrund.

Die Ereignisse aus einer höheren Sicht betrachtet

Doch dies ist nur eine Seite, ein Blickwinkel auf das, was in Avignon geschah. Nachdem ich wieder daheim angekommen war, wurde mir ein „höherer“ Blickwinkel gezeigt:

Während der ersten Tour im Mai 2022 („Lübeck-Tour“) zeigte sich ein innerer-Kind-Anteil (weibliche Energien), der sich in meiner Kindheit abgespalten hatte. Dieser Anteil zeigte sich insbesondere in Gießen sehr stark, da ich dort mit Energien konfrontiert wurde, die für mein damaliges „Ich“ sehr hart zu fühlen waren.

Alle Schritte der letzten zehn Jahren waren notwendig, damit sich dieser Anteil in der ersten Tour wieder zeigen konnte. Wie eine Art langjährige Vorbereitung. Alles bis zu dieser Tour diente dazu, mein Selbst frei zu legen. In all dieser Zeit war ich „Auf der Suche nach mir selbst“, wie es auch mein drittes Buch sehr passend zusammenfasst. Das Buch spiegelt die bisherige Reise zu mir selbst und zeigt die „Vorbereitung“. Mir war dies erst nach Avignon bewusst geworden, wie passend das Buch hierzu alle notwendigen Informationen enthält.

Nach der Tour im Mai 2022 durfte ich diesen Anteil integrieren und zu heilen beginnen. Und in Avignon durfte ich aufgrund der Gegebenheiten diese Verbindung zu mir wieder stärken. Dafür bin ich sehr, sehr dankbar.

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