Der Partner als Spiegel Deiner Selbst

Ich schreibe sicherlich nichts Neues, wenn ich schildere, dass menschliche Beziehungen ideal dafür geschaffen sind, bei einem selbst Gefühle und Emotionen zu triggern. Die Ursache hierfür ist bei einem selbst zu finden. Der Partner wirkt als Spiegel Deiner Selbst, denn nur so kannst Du Dich selbst erkennen. Dies geschieht aus einem höheren Blickwinkel heraus aus Liebe und das Ziel ist die Heilung bzw. Transformation von Themen, die hinter diesen Gefühlen und Emotionen stecken. Durch den Lebenspartner bzw. die Lebenspartnerin werden diese für Dich sichtbar. Der Partner trägt keine „Schuld“, vielmehr ist dies ein Geschenk des Lebens. Du kannst erkennen, verstehen und heilen, wenn Du bewusst hinsehen magst.

Emotionen zeigen Themen

Ich möchte mich im weiteren Blogartikel auf sogenannte „negative“ Emotionen beschränken, denn hier liegen meist die Themen, Muster und Blockaden „verborgen“. Emotionen sind Gefühle, die in der Vergangenheit (warum auch immer) nicht gefühlt werden konnten. Die Bandbreite ist groß: Angst, Trauer, Wut, Schuld und Scham, um nur einige aufzuzählen. Meist ist es unangenehm bis hin zu traumatisch, diese (wieder) zu fühlen.

Wenn in einer Situation mit anderen Menschen Deinerseits eine „emotionale Reaktion“ erfolgt, dann kann Du davon ausgehen, dass Dir etwas spiegelt wird bzw. die Thematik auch in Dir selbst vorhanden ist. Anderweitig könntest Du aus dem inneren Frieden auf die Situation antworten und Dir stünden viele andere Wege offen. Diese Reaktion erfolgt meist aus einer alten Verletzung oder aus einem Schutzreflex heraus.

Zur Erläuterung dessen möchte ich gerne auf ein Gefühl eingehen, welches in meinem Leben eine große Rolle spielte: Die Wut. Oft unterdrückte ich die Wut und biss die Zähne zusammen. Mir war es erst möglich etwas zu sagen, wenn in mir die Wut nach langem Anstauen förmlich explodierte. Das endete dann oftmals in größeren Konflikten oder auch zerbrochenen Freundschaften. Dies war alles auf emotionale Reaktionen meinerseits zurückzuführen.

Die Ursachen dieser Wut waren vielfältig. Beispielsweise konnte ich nicht zugeben, etwas nicht zu können oder etwas nicht zu wollen, weil ich Angst fühlte. Das durfte allerdings keiner wissen und würde Schwäche bedeuten, glaubte ich damals. Bei mir liefen viele solcher Themen unbewusst ab und die emotionalen Reaktionen erfolgten sofort, ohne eine Möglichkeit, mich anders entscheiden zu wollen.

Nach und nach erkannte und transformierte ich diese. Und ich durfte erfahren, dass ich in ähnlichen Situationen mit diesen Menschen nun gelassen und aus dem im Frieden heraus agieren konnte. Wofür ich sehr, sehr dankbar bin. Es hatte also nichts mit diesen Menschen zu tun sondern mit mir bzw. den von mir gemachten Erfahrungen. Dies bestätigte sich immer und immer wieder. Daher zeigt sich meiner Erfahrung nach eine Wut auf jemand anderen immer dann, wenn man wütend auf sich selbst ist.

Und so ist es auch mit jeder anderen (unangenehmen) Emotion. Ist man sich dessen bewusst, wird die Emotion zur Botschaft. Und der Lebenspartner bzw. die Lebenspartnerin zum Spiegel. Als stiller Beobachter der Emotion kannst Du herausfinden, welche Ursache dahintersteckt und deren Botschaft verstehen.

Eine Anmerkung noch zur Wut: Diese kann auch mit Kraft verwechselt werden. Die Kraft fühlt sich sehr ähnlich wie Wut an.

Eine wichtige Ursache vieler Themen in Partnerschaften

Doch warum reagieren wir so und was könnten Ursachen dafür sein? Mir ist es an dieser Stelle wichtig zu betonen, wie einflussreich Konditionierungen aus der Kindheit auch im Erwachsenenalter sein können. Die eignen Eltern prägten einen sehr stark, auch wenn es einem selbst nicht bewusst ist.

Beispielsweise kann ein abwesender Vater bei seinem Sohn das Muster entstehen lassen, für die zukünftige Lebenspartnerin / Lebenspartner immer da sein zu wollen. Dies kann dazu führen, dass die Lebenspartnerin bzw. der Lebenspartner keinen Freiraum erhält oder man sich selbst aufgibt, um für die Partnerin bzw. den Partner zu sorgen. Bei seiner Tochter könnte es beispielsweise dazu führen, dass sie deshalb immer wieder „abwesende“ Männer anzieht, um dies in sich selbst heilen zu können.

Eine andere und sehr versteckte Variante ist emotionaler Missbrauch. Dieser kann z.B. durch Sätze wie „Sei ein braver / lieber Junge“ oder „Ein Indianer kennt kein Schmerz“ entstehen oder z.B. das Gefühl, nicht gut genug zu sein. Vielleicht wurde man auch mit Liebesentzug bestraft oder durfte nicht den eigenen Tagträumen nachgehen.  

Viele Themen in einer Partnerschaft können auf Konditionierungen in der Kindheit zurückgeführt werden und es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, wie sich diese Konditionierungen auf uns auswirken können. Beispielhaft habe ich einige aufgelistet:

  • Man möchte der Partnerin / dem Partner alles recht machen
  • Eigene Unsicherheiten zeigen sich beispielsweise darin, dass man immer alles abstimmen möchte und selbst ohne Abstimmung nicht agieren kann
  • Im Gespräch Lösungen suchen anstatt richtig zuzuhören oder einfach den anderen zu halten und ihm Raum zu geben.
  • Auftreten von Ängsten (z.B. verlassen zu werden, Dinge falsch zu machen, nicht geliebt zu werden)
  • Verschiedene Partnerinnen bzw. Partner zeigen sich wiederholende Merkmale: beispielsweise könnten sie oft abwesend sein, sich nicht richtig auf die Beziehung einlassen, haben eine geringe Wertschätzung, usw. …
  • Sexualität in der Beziehung (Befriedigung eigener Wünsche, Fremdgehen / Affären)
Noch ein wichtiger Hinweis

Bevor ich den Artikel abschließe, möchte ich noch darauf hinweisen, dass es Muster, Glaubenssätze und auch Konditionierungen geben mag, die einen selbst davon abhalten können, sich Themen anzusehen (insbesondere Themen mit einer Chance auf größere persönliche Veränderungen, beispielsweise in den Feldern Beruf, Umzug, Partnerschaften oder Hobbies).

Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass die „Kontrolle von Gefühlen“ ein solches Muster sein kann. Mir diente es lange Zeit paradoxerweise als Selbstschutz. Auch Ängste können ebenfalls verhindern, dass man sich Themen ansieht. Jedenfalls ist die Bandbreite an Ausweichmechanismen sehr groß.

Fazit

Letztendlich geht es bei allem um einen selbst. Das Leben sendet immer wieder Ereignisse (Synchronizitäten), mit deren Hilfe man sich selbst erfahren und sich selbst weiter entwickeln kann. Ebenso kann dies ein Partner bzw. eine Partnerin sein, der als Spiegel wirkt. Das Ziel ist die Heilung und damit die Transformation von Mustern, Glaubenssätzen, Konditionierungen, usw. So kann man immer mehr zu sich selbst kommen. Je mehr man zu sich selbst kommt, desto mehr kannst Du Dich selbst lieben und Dein Leben selbstbestimmt leben. 

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